WIE WIR JOSEF STALIN BEERDIGTEN (von Artur Solomonov)
10.06. | Sa | 19:30
Besetzung
MAXIM SUKHANOV
ALEXANDER DELFINOV
ILYA KIPORENKO
SVETLANA MAMRESHEVA
SERGEI TOLSTIKOV
VSEVOLOD KOVALENKO
und andere
Theaterstück von
ARTUR SOLOMONOV
Produktion
NATALIA SEYFI
Regie
GOSHA MNATSAKANOV
Organisation
MARIIA SOLENOVA
Die nächsten Aufführungen
WIE WIR JOSEF STALIN BEERDIGTEN – Ein Theaterstück über die Kunst, sich zu verbiegen und über Unsterblichkeit
Eine russische Theatergruppe beschließt, ein Stück über Stalin aufzuführen. Die Rollen werden besetzt, das Bühnenbild aufgebaut und eine Vorpremiere für die Presse arrangiert. An dieser Vorpremiere nimmt zufällig auch der Präsident der Russischen Föderation teil und beginnt, das Stück mit Sarkasmus und Wut zu kommentieren. Daraufhin wird die Produktion immer mehr überarbeitet, um den Herrschern der Vergangenheit und der Gegenwart zu gefallen.
Solomonovs Tragikomödie handelt von der beunruhigenden Formbarkeit der menschlichen Psyche, von ihrer Bereitschaft, unter bestimmten Bedingungen die Praktiken einer totalitären Vergangenheit erneut zu akzeptieren. Wie kann Stalinismus auch heute noch entstehen und wie ist es möglich, dass der moderne Mensch Diktatur und Unterdrückung gutheißt?
Das Stück, das bereits ins Englische, Deutsche, Polnische, Tschechische, Bulgarische, Rumänische und Hebräische übersetzt wurde, zeigt nicht nur, wie leicht sich jemand in einen Tyrannen verwandelt, sondern und vor allem auch, wie bereitwillig seine Anhänger das hinnehmen.
Über das Produktionsteam:
Maxim Sukhanov (in der Rolle von Josef Stalin und des Regisseurs):
In Moskau geboren wuchs Sukhanov in einer Künstlerfamilie auf. Seit 1985 spielt er am Wachhtangow-Theater und an anderen Häusern seiner Heimatstadt. Er spielte Stalin in der Fernsehserie „Die Kinder vom Arbat“. Sukhanov lebt seit 2012 in Berlin.
Alexander Delfinov (in der Rolle von Vladimir Lenin):
Der gebürtige Moskauer studierte Germanistik und Slawistik. Er lebt seit 2001 in Deutschland, war Finalist beim Europäischen Poetry Slam 2020 und ist Mitbegründer der Kulturplattform PANDA in Berlin.
Ilya Kiporenko (Schauspieler):
Der Absolvent der Schepkin-Theaterschule in Moskau spielte in mehreren Theater- und Filmproduktionen mit. Kiporenko lebt seit 2022 in Berlin.
Svetlana Mamresheva (Schauspielerin, Opernsängerin):
Nach ihrer Ausbildung an der Schepkin-Theaterschule in Moskau war Mamresheva am Gogol-Center engagiert. Danach studierte sie Operngesang und absolvierte 2022 den Masterstudiengang an der UdK Berlin. Sie stand bereits auf namhaften deutschen Bühnen und nahm an der TV-Show “The Voice” teil.
Sergei Tolstikov (Schauspieler):
Der Absolvent der Staatlichen Akademie der Künste in Weißrussland stand auf zahlreichen namhaften Bühnen seiner Heimat. Parallel wirkte er bereits in 50 Filmen mit.
Vsevolod Kovalenko (Schauspieler):
Geboren in St. Petersburg spielte Kovalenko bereits mit 15 Jahren in einer Band. 2022 beendete er seine Schauspielausbildung und wanderte nach Berlin aus.
Artur Solomonov (Autor):
Der russische Schriftsteller, Journalist, Dramatiker und Theaterkritiker studierte Theaterwissenschaft und wurde Chefredateur der Kultursektion des Magazins New Times. Sein umstrittenes politisches Stück Gottes Gnade wurde auf der 8. Biennale für dramatische Kunst in London mit einem der Hauptpreise ausgezeichnet. Wie wir Josef Stalin beerdigten verfasste der Autor im Januar 2019.
Katja Kollmann (Übersetzerin):
Katja Kollmann lebt in Berlin. Sie hat Geschichte und Slawistik studiert und schreibt über darstellende Kunst und Osteuropa. Zudem übersetzt sie journalistische Texte und Theaterstücke aus dem Russischen.
Natalia Seyfi (Produzentin):
Die gebürtige Moskauerin studierte Journalismus, Psychologie und Filmproduktion in Moskau und Dänemark und lebte 10 Jahre lang in Vancouver (Kanada). Als Produzentin wirkt sie an zahlreichen Theaterprojekten und –festivals mit.
Gosha Mnatsakanov (Regie):
Der Moskauer absolvierte die Russische Akademie für Theaterkunst GITIS und arbeitet derzeit als Schauspieler sowie Regisseur beim Film und am Theater.
Mariia Solenova (Organisatorin von karitativen Lesungen):
Solenova war von 2017 bis 2022 Gemeindeabgeordnete in Moskau und 2022 die Initiatorin des Projektes „Return heat and light to Ukraine“. Sie nahm an vielen Kampagnen für Menschenrechte teil und organisiert aktuell karitative szenische Lesungen von Solomonovs Stück.
Die Berliner Zeitung berichtet wie folgt:
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/in-russland-zensiert-ein-stalin-kritisches-theaterstueck-kommt-nach-berlin-li.338083
Mit besonderem Dank an Action4life.
HOW WE BURIED JOSEF STALIN – A play about flexibility and immortality
A Russian theater group decides to put on a play about Stalin. The roles are cast, the set is ready and a preview is held for the press. Coincidentally, the President of the Russian Federation is also present at this preview and begins to comment on the play with sarcasm and anger. The production is then revised more and more to please the rulers of the past and the present.
Solomonov’s tragic comedy is about the troubling malleability of the human psyche, its willingness under certain conditions to accept the practices of a totalitarian past. How can Stalinism still appear today and how is it possible for modern man to approve of dictatorship and oppression?
The play which has already been translated into English, German, Polish, Czech, Bulgarian, Romanian and Hebrew, shows not only how easily someone can turn into a tyrant, but above all how willingly this is accepted by his followers.
With special thanks to Action4life.