BE:COME VISIBLE – KLASSISMUS
15.01. | Mo | 19:30
Panel
VOLKAN TÜRELI (Musiker, Performer, Kulturaktivist)
BIBIANA MALAY (Schauspielerin)
HOLGER BERGMANN (Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste)
CLAUDIA SCHMITZ (Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins Bundesverband der Theater und Orchester)
Moderation
ANNETT GRÖSCHNER
Die nächsten Aufführungen
BE:COME VISIBLE – KLASSISMUS
Eine Veranstaltung von Pro Quote Bühne
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und/oder der sozialen und ökonomischen Position. Es geht nicht nur um die Frage, wie viel Geld jemand zur Verfügung hat, sondern auch darum, welchen Status er hat und in welchen finanziellen und sozialen Verhältnissen er aufgewachsen ist, über welches soziale Kapital er verfügt. Klassismus richtet sich mehrheitlich gegen Personen einer „niedrigeren Klasse“, insbesondere gegen Menschen aus der Arbeiter*innen- und Armutsklasse. Aber auch mehrfachdiskriminierte Communitys, wie FLINTA und BIPOCs erfahren Klassismus.
Der Kulturbetrieb, speziell das Theater, ist von Klassismus besonders stark betroffen, da die Theater in Deutschland maßgeblich von einer bürgerlichen Klasse geprägt wurden. Dies drückt sich in ungeschriebenen Verhaltenscodes, Inhalten, Ästhetiken und der Sprache aus. In der DDR wurde versucht, Klassengrenzen in Theater und Kultur aufzulösen. Auf den Bühnen waren für Arbeiter*innen relevante Themen zu sehen, BPOCs waren allerdings auch dort nicht präsent. Seit der Wiedervereinigung ist die Präsenz von Arbeiter*innenkultur im Zug der westdeutschen Dominanzkultur verloren gegangen. Ausschlüsse durch Klassismus und Rassismus wurden jahrzehntelang hingenommen. In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist dies fatal, da ein Großteil unserer Bevölkerung sich auf unseren Bühnen nicht wiederfindet.
Wie und auf welchen Ebenen finden die Ausschlüsse durch Klassismus statt? Wie kann Klassismus im Theater entgegengewirkt werden? Welche Positivbeispiele können unsere Panelteilnehmer*innen berichten?
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.